Anti Frost -
Die Grossstadt

 

Gestalterisch, malerisch und videotechnisch auf eigenen Füssen stehend.
Betrachtet und begleitet kreaktiv im Alltag die Schattenwelt.
Wohin es geht?
Vielseitig provozierend ohne Skrupel im Tuenden, versuchend deine Sinne zu berühren.
Thema «Staatsgewalt»

Mondoskopkiste 7  
     
Musik Paed Concha / Jan Stehle  
Text Pedro Lenz  
Mechanik Matthias Schmid  
Steuerung Thomas Moll  
Beleuchtung Barbara Widmer, Yvonne Hostettler  
 
 
Anti Frost
Kirchgasse 3
4538 Oberbipp
T 079 481 85 40
geboren 1962



Lebenslauf



entstand im tiefsten kerker in deutschem lande bei unternull, richtig ausgedrückt, in isolazionshaft, 24 stunden licht und alle fünf minuten ein auge durch die zellentür glotzend mich bewegen sehen will um dann anzukreuzen, dass ich noch lebe und dies 5 monate lang. anschliessend noch 5 monate normaluntersuchungshaftvollzug, dies in der ulmer höh von düsseldorf. in dieser zeit leerte ich alle 5 minuten beim weggehen des auges, wasser aus dem zellenfenster und dies bei unternull, so schrie einer nach 14 tagen durch die zellentür, ich müsse aufhören damit, sonst gehts in den dunklen keller. ich wollte wissen wiso und er schrie, der unter mir sehe nicht mehr aus seinem loch, alles von eis behangen, tja, da suchte ich die ganze nacht bei vollmond nach der lösung, denn das war mir zuviel frost und ich wollte dagegen sein. am morgen als der vollmond verschwand, fand ich den namen, den ich suchte im zusammenhang mit drei mal drei, und so heisse ich anti frost und arbeite unter diesem namen seit 1986 in form schrift und bild. ich kam dann mal mit einem freispruch aus dem knast und wurde president in der notschlafstelle zu bern wo ich auch mein atelie bezog und es ging genausohart weiter, ich hatte viel zu tun und als ich den jop aus polizeitechnischen übergriffen abgab, ich bekam von 11 polizisten öffentlich die fresse poliert. ja, da zog es mich weiter in eine alte tresorfabrik wo ich erneut unter anti frost ein riesenatelie bezog und wirkte, doch nicht lange, da beschützte die polizei die arbeiter die 20000 kilo atelie schuttmuldisierten und ich zog weiter nach renan wo ich alles gut behütet neu aufbauen wollte, es entstand die galerie remo in renan und im haus malte, textete und kreierte ich. es war super, doch auch nicht lange, das haus brannte ab, in der selben nacht, als die dorffeuerwehr ihr neues spritzenhaus einweiten. brandursache bis heute unbekannt zog ich nach hindelbank ohne etwas und machte in der ersten chschnapsfabrik die leerstand mein neues atelie auf, dachte ich sei dort sicher, doch auch da wurde ich zwangsgeräumt und so zog ich nach niederbipp in ein mietbauernhaus, welches 5 jahre später ebenfallls zwangsgeräumt wurde doch heute lebe ich in oberbipp, wo ich ein neues altbärensaaltheaterdachstockatelie am einrichten bin, noch etwas auf wackligen füssen, doch entspannter als jeh, denn ich liebe und fühl mich wohl im sein, ich lebe mein anti frost dasein in vollen zügen und nichts wird mich jeh stoppen, ich bin untersättlich und geil, ich bin ein arschloch im tun und ein mann alters 43, geniesse jede minute und erkenne die freuden im leben sekundär oder minutiös, bin nicht bös und schaffe alles was ich will, ich räum auf oder lass dies tun, doch es giebt mich und ich erwarte, dass mein sein existent ist im jetzt also atme ich dazu und wenns sein muss, verteile ich auch mal ein küsschen da ein küsschen dort, doch die unrassierten männer am liebsten, denn das sind meistens keine schlüsslknecht oder staatsdiener oder pistolenträgen, mein liebster ton ist immernoch das bullenhorn, auch wenn ich selber im wagen durch die gegend kutschiert werde, ich habs gesehn und nena hat mich durch zeiten begleitet die nicht lustig waren, ich dank ihr dafür. hol dich selber raus und du kommst raus.
merci Anti Frost 06