Idee
Eine Liebeserklärung ans Kleintheater
Idee Das Atelier für Zufallsforschung zeigt mit Mondoskop zehn drei- bis fünfminütigeTheater in zehn Kisten (Höhe 45 cm/Breite 48 cm/Tiefe 40 cm). In jede einzelne Kiste wird ein Bühnenbild eingebaut, ein jeweils in sich abgeschlossener Mikrokosmos mit Licht und Ton, welcher auf Knopfdruck eine kleine Geschichte erzählt. Die KünstlerInnen von Mondoskop arbeiten seit Jahren in der Theaterszene und haben selbst Erfahrungen als übermüdete BühnenarbeiterInnen, entnervte RegisseurInnen und hysterische SchauspielerInnen gemacht. Daraus und aus der Tatsache, dass die finanziellen Mittel in der freien Theaterszene immer beschränkter werden und häufig zuerst am Bühnenbild gespart wird, ist die Idee entstanden, Theater ohne Personal zu machen, ohne SchauspielerInnen, ohne BühnenarbeiterInnen und RegisseurInnen – nur Bühnenbilder mit Text und Ton. Wie praktisch und kostengünstig wäre es doch, wenn sich die Wände im Theater automatisch verschieben, der Teppich sich von alleine abrollen, sich das ganze Bühnenbild wie von Geisterhand verwandeln würde.
Inhalt der Kistchen Jedes der zehn Kistchen erzählt seine eigene Geschichte. Es besteht kein zusammenhängendes Thema, dadurch ist eine grösstmögliche künstlerische Freiheit gewährleistet. Alle Kisten sind gleich gross, und ihr Inhalt ist kinetisch. Der Kurator Matthias Schmid steht den KünstlerInnen bei der Umsetzung aller Ideen bei, ansonsten sind sie frei in ihrer Arbeit. Das Geschehnis in jeder Kiste steht im Vordergrund, und die Mechanik ist dabei zweitrangig.
Ton & Text Alle Kistchen sind mit einem MP3-Player ausgestattet. Für jedes Kistchen wird eine eigene Musik komponiert, die mit Texten arrangiert und inszeniert wird, wie im richtigen Theater. Für die musikalische Untermalung stehen uns bis jetzt Frank Gerber, Dizel Gmünder, Resli Buri, Reverend Beat-Man, Simon Hostettler und Jan Stehle bei. Für textliche Belange konnten wir Grazia Pergoletti, Guy Krneta und Pedro Lenz gewinnen. Und vier Stimmen haben wir auf sicher: Isabelle Jacobi, Andreas Matti, Herwig Ursin und Werner Schöni.Wir hoffen, dass mit der Zeit noch mehr Musiker und Geschichtenschreiber zu uns stossen, jedes Kistchen «soll zu seiner eigenen Identität finden». Matthias Schmid
Technik Jedes der Kistchen verfügt über maximal 16 Lichtkanäle, 16 Elektromotoren, 16 Servoantriebe sowie einen hochwertigen Audioteil: der Ablauf verläuft absolut synchron zur 'Tonspur', welche über Lautsprecher oder Kopfhörer abgespielt wird. Es sind mehrere, wählbare Sprachversionen abgespeichert und die Lautstärke kann mit Fernbedienung geregelt werden. Diese eigens für Mondoskop entwickelte Elektronik basiert auf moderner Mikrokontrollertechnik und wurde von Thomas Moll realisiert. Von ihm stammt auch die gesamte Steuersoftware sowie Hilfsprogramme, die eine komfortable Umsetzung der künstlerischen Ideen am PC ermöglichen (mit Hilfe der grafischen Oberfläche eines beliebigen Film- oder Tonschnittprogrammes). So wird gemeinsam mit dem Künstler ein Ablauf von ca. 3 bis 5 Minuten ausgearbeitet und programmiert. Für technische Beratung steht uns auch das Atelier Lorraine zur Seite, welches seit Jahren auf Mechanik und Steuerungen spezialisiert ist. Alle Kistchen werden mit einem Münzprüfer ausgestattet. Für die Inbetriebsetzung der Theater wird «e Stutz» eingeworfen, so wie bei alten Spielautomaten. Mit diesem Münz werden der Unterhalt der Kistchen und die Transporte mitfinanziert.
Arbeitsweise Bei der Umsetzung des Projekts Mondoskop ist <Work in Progress> entscheidend. Da es fast unmöglich ist, fixe Pläne zu zeichnen, wird in mehreren Schritten gearbeitet. Grundsätzlich bauen die KünstlerInnen alles zweimal. Zunächst wird ein Modell 1 zu 1 erstellt, danach die Mechanik ausgetüftelt. Wenn diese soweit gereift ist, dass sie funktionstüchtig ist, wird das Originaldekor eingebaut. In der letzten Phase wird das Ganze mittels Computer programmiert und choreografiert. Die meisten der KistenbauerInnen betreten, vor allem was Steuerung betrifft, Neuland. Da sie aber alle der Faszination der Mechanik erlegen sind, werden sie nicht zu bremsen sein. Die Erfahrungen aus diesem Projekt werden in die nächsten Arbeiten einfliessen.Dadurch, dass eine Vielzahl an KünstlerInnen in das Projekt einbezogen ist, lässt sich die Idee in vernünftiger Zeit umsetzen. Alle KistenbauerInnen haben eine eigene Werkstatt beziehungsweise ein Atelier, und so stehen 10 verschiedene Arbeitsräume zur Verfügung, die eine grosse Bandbreite an Maschinen, Materialien und Möglichkeiten abdecken. Die Ideen werden von Kistchen zu Kistchen übergreifen, und so wird ein vielfältiges und doch komplexes mechanisches Theaterprojekt entstehen.
Angebot Ab Fr. 5’000.– können Sponsoren die 10 Kisten für einen Event oder auch über einen längeren Zeitraum (max. 3 Wochen) ausleihen. Einzig Auf- und Abbau sowie allfällige Reparaturschäden werden verrechnet (Versicherung wird noch abgeklärt). Die 10 kleinen Theater werden sicher ein Publikumsmagnet für Jung und Alt an den verschiedensten Orten sein.
Mail an info@mondoskop.ch genügt
Gagen Die im Budget enthaltenen Lohnkosten betreffen alle fachmännischen Arbeiten wie Einbau, Verkabelung und Speisung der Steuerelektronik sowie erstellen der Computerprogramme und die ganze Programmierung. Also Arbeiten, zu denen uns das Fachwissen fehlt. Musikalische und künstlerische Leitung, Produktionsleitung und PR, all diese Posten, die sich auf ein ganzes Jahr Arbeit verteilen, sind auf der Lohnliste verzeichnet.
Danach Des Künstlers Lohn: «ä chly Ruhm, ä chly Ehr, ä chly Wält und eventuell chly Gäld». Falls nach einer Sperre von zwei Jahren die Kistchen verkauft werden können, gehen 50% der Einnahmen an die Künstler und KünstlerInnen. Weitere 50% werden nach einem Schlüssel, der an Hand der geleisteten Arbeitsstunden errechnet wird, unter den MitarbeiterInnen aufgeteilt.Dasselbe geschieht mit eventuellen Einnahmen durch die Präsentation von Mondoskop an verschiedenen Orten.
Atelier für Zufalsforschung «Seit bald 20 Jahren arbeite ich für das Theater, als Bühnenbildner und Techniker. In all den Jahren habe ich unzählige Produktionen gesehen und betreut und durfte viele spannende Leute kennenlernen. So freue ich mich, Ihnen hier mein absolutes Dream Team vorzustellen.» Matthias Schmid